Freitag, 29. Juli 2016

ELTERNZEITREISE

Wir stehen in den Startlöchern. Aufregung und Vorfreude vermischen sich und Nora fühlt den Umbruch. Die Wohnung ist in Kisten gepackt und die Backpacks sind gefüllt.
Nach vielen Überlegungen und einigen schlaflosen Nächten sind wir uns schon jetzt einig, mit Baby in Südostasien wird etwas ganz besonderes für uns sein. Nora ist ein aktives, aufgeschlossenes und trotzdem entspanntes Baby. Sie wird zum Start der Reise 6,5 Monate alt sein.

Zusammen wollen wir Malaysia erkunden und auch einen Abstecher zu den Orang Utans nach Borneo machen. Die neuesten Attraktionen Singapurs möchten wir uns anschauen und vielleicht schaffen wir noch einen kurzen Abstecher nach Thailand. Mal sehen, was sich im Laufe der Reise ergibt.

Wir versuchen Euch zwischendurch mit ein paar Fotos zu versorgen. Da wir diesmal keine Lust haben ewig lange in Internetcafés zu sitzen, seht es uns bitte nach, wenn mal einige Zeit nichts passiert :)

Doch jetzt erstmal zum Wesentlichen. Wir werden gerade häufiger gefragt, wieviel Gepäck wir mitnehmen, gerade mit Baby! Hier unsere Packliste für Nora:

7 Langarmbodys
4 dünne Stoffhosen
1 T-Shirt
1 Longsleeve
1 Wolljäckchen
1 Strumpfhose
2 paar Socken (1x dünn, 1x dicke Socken für den Flug)
1 Schlafanzug
1 Langarm-Badeshirt
1x Badeshorts mit integriertem Windeleinsatz
1 Halstuch (zum sabbern)
1 Spucktuch

Noras Reiseapotheke besteht aus:

1x Paracetamolzäpchen (10Stück) + Nurofen als Backup
1x Nasentropfen - abschwellend
1x Kochsalzösung
1x Babycreme für den Windelbereich
1x Sonnencreme mit LSF50
2x Mückenschutzmittel
Mückensticker für die Trage / Kleidung mit Citronelladuft
1x Vitamin D Tabletten

Sollte Nora noch etwas brauchen, gehen wir dort in die Apotheke bzw. zum Arzt

All unsere Sachen passen in einen 70L und einen 35L Backpack. Zum Flug haben wir einen kleinen Daypack dabei, hauptsächlich mit Noras Essen gefüllt. Der Daypack ist zusammenfaltbar und nur für Ausflüge geplant.

Sonntag, 20. April 2014

Im Stechschritt Richtung Heimat

Liebe Freunde, 
wir sind wieder zu Hause und schreiben den vorletzten Blogartikel mit unseren eigenen Laptops. Und die haben Gott sei Dank auch wieder Umlaute ;-). Schööööön!

Die letzten Tage führten uns nach Amritsar, der Stadt mit dem Goldenen Tempel. Wie es eben so in indischen Großstädten ist, war es wiedermal ein richtiger Krampf ein einigermaßen sauberes Hotel zu finden. Letztlich waren wir auch nur semi-erfolgreich. Unsere 10qm Kammer hatte keine Fenster, dafür aber eine Ameisenstraße am Kopfende unseres Bettes...Aber das nur am Rande.

Amritsar ist berühmt für seinen Goldenen Tempel. Er ist nicht nur das Wahrzeichen des Staates Punjabs, sondern vor allem das der Sikhs. (Randnotiz: Wenn ihr einen Inder mit elegant geschwungenen Turban seht, steht ihr höchstwahrscheinlich vor einem Sikh). Die Tempelanlage ist nur fünf Minuten Fußweg von unseren Hotel entfernt und so zieht es uns bereits am ersten Abend dorthin. Wie auch in Hindutempeln müssen wir unsere Schuhe vor dem Betreten des Sikhtempels ausziehen. Jeder, der den Tempel betritt, muss wohl oder übel durch ein Wasserbecken laufen, um seine Füße zu reinigen. Bei fast 40 Grad und täglich tausenden Besuchern ist das eine echte Mutprobe. Fußpilz Ahoi ;-). (Wir wurden aber glücklicherweise verschont).


Eingang

Haare mussten abgedeckt werden

Dieses wunderschöne Piratentuch kriegt man im Tempel


Der eigentliche Tempel liegt mitten in einem künstlich angelegten Pool, der umrundet werden kann. Das haben wir dann auch getan und fleißig Fotos geschossen. An unseren letzten Tagen hatten wir dann auch die Abmachung getroffen, dass wir keinem Inder ein Foto mit uns zusammen verwehren. Karma und so weiter ;-)... Im Tempel war das aber einfach nicht möglich: Nach dem siebten Foto hatten wir die Nase voll und ließen viele enttäuschte Gesichter zurück. Wir sind aber keine Sänger, Profisportler oder Schauspieler...Wir sind einfach nur ein wenig weißer als alle anderen. Schlechter Grund für uns, guter Grund für die Inder ;-).


...


Alles im Griff




Nachdem wir uns einmal um den Tempel gekämpft haben, knurrte unser Magen. Im Goldenen Tempel servieren täglich hunderte Freiwillige Thalis rund um die Uhr. Das Essen ist auch umsonst. Als wir ein weiteres Fußbad durchqueren, sehen wir junge und alte Frauen, Männer und Kinder, die gemeinsam Geschirr austeilen, Gemüse schneiden oder abwaschen. Wir reihen uns dann in die Schlange, sammeln unser Geschirr ein und werden in den riesigen Speisesaal geschoben. Dort sitzen Alle in Reihen im Schneidersitz nebeneinander und warten auf die Essensausteiler. Nach fünf Minuten hastigen Schlingens ist der Spaß auch wieder vorbei und wir bringen unsere Teller in die "Waschstraße". Das System hat uns wirklich beeindruckt.


Schön wars!

Am letzten Abend dann noch zum Chai-Wallah des Vertrauens ;-)


Grenzschließung in der Zirkusmanege

Und dann war da noch indisch-pakistanische Grenzschließungszeremonie in Attari......Wir haben Tränen gelacht. Ihr kennt mit Sicherheit Charlie Chaplins Soldatenparodien. Das war vergleichbar. Aber bevor die Zeremonie überhaupt startete, machten die Inder auf den Tribünen richtig Party. Einige Mädels aus dem Publikum durften auf den Appellplatz und tanzten zu indischen Bollywood-Songs. Die Menge, allen voran die indischen Männer, tobten! 

Unglaubliche Szenen ;-)

Einmal zum Grenztor und zurück

Sowas kennen wir nur von der WM

Sorgen für Ordnung

Dann ging es auch schon los. Im Stechschritt marschierten die Soldaten zum Grenztor, salutierten und warfen ihren pakistanischen Kollegen obzöne Gesten entgegen. Auf der Gegenseite war dasselbe Spiel zu erkennen. Großartig und besser als Kino. 

Bääm

Charlie Chaplin Style, oder?


Das letzte Ma(h)l in Delhi

Am letzten Abend vor unserem Abflug treffen wir uns noch mit unserem Lieblingsinder Deepak (haben ihn in der zweiten Woche unserer Reise im Zug nach Jaipur kennengelernt). Auch seine Frau und sein 14-Jähriger Sohn wollten uns unbedingt kennenlernen. Rajiv, sein Sohn, hat das Treffen mit den Westlern gleich ausgenutzt um uns alle zu Mc Donalds zu schleppen. Es war ein sehr versöhnlicher Abschluss mit Indien. Deepak und seine Familie entschuldigen sich bei uns für alle Unanehmlichkeiten, die wir in Indien erlebt haben. Niedlich ;-)...

Und da versauen wir wohl wieder das Bild mit unserem... Lächeln

Freitag, 11. April 2014

Mit dem Lama um die Welt

McLeod Ganj (Upper Dharamsala) Sitz der tibetanischen Exilregierung und zu Hause des Dalai Lama. Interessant ist McLG nicht nur wegen des Dalai Lama, der umliegenden Berge und den vielen Yogazentren. Vor allem kulturell ist hier jede Menge los. Hierfuer zeigen sich vor allem die Exiltibetaner verantwortlich, die aus McLeod Ganj seit mehr als 50 Jahren den Widerstand fuer die Befreiung ihres Landes organisieren...


Mc Leod Ganj und seine florierende Widerstandsbewegung

Ein sehr interessantes Thema, wie wir finden. Fuer mehr Informationen koennt ihr auch mal den Blog checken: http://blog.studentsforafreetibet.org/
Nach der Ankunft hiess es wieder einmal "Und taeglich gruesst das Murmeltier"...Mit den Backpacks auf dem Ruecken gehts sofort auf Hotelsuche.

Mc Leod Ganj am Morgen nach unserer Ankunft

Da sind wir dann eingezogen :-)
Blick von der Terasse
  

Das 400 Meter hoeher als Dharamsala gelegene McLeod Ganj ist, aehnlich wie Darjeeling, einer der Touristenmagneten des Landes. Fuer unsere letzten Tage in Indien stoert uns das nicht sonderlich. Wir lassen es bewusst ruhig angehen, wohlwissend, dass uns der Bewerbungsstress in Berlin frueh genug einholt.


Lama on the road

Ein absolutes Highlight unserer gesamten Reise ereignete sich uebrigends hier in McLG! An Tag 3 nach unserer Ankunft besuchen wir den Klosterkomplex, in dem der Dalai Lama wohnt. Da der kleine Mann mit roter Robe und rundem Brillengestell aber so gut wie nie da ist, sondern auf Friedensmissionen in der ganzen Welt umherreist, haben wir uns natuerlich nicht nach seinem aktuellen Aufenthaltsort erkundigt. Wir spazieren also durch den Tempel auf dem Gelaende, drehen fleissig an den Gebetsraedern und begutachten den Eingang zu den Gemaechern des Dalai Lama und beschliessen dann zu gehen. Am Ausgang erwartet uns eine riesen Menschentraube, die sich entlang der Strasse ausserhalb des Klosters eng an eng reiht. Darunter viele Moenche und andere Schaulustige. Uns war klar, wen wir gleich sehen werden. Nur wenige Minuten spaeter faehrt der 14. Dalai Lama in einem vermutlich gepanzerten SUV an uns und den anderen vorbei. 

Dalai Lama erwartet

Aufregung pur (die Frauen uebrigens in traditioneller tibetanischer Kleidung)

Im Seitenprofil: Seine Heiligkeit, der Dalai Lama
Er blickt ganz drollig und froehlich durch die Scheibe in die Menge und winkt, wie wir es eigentlich nur von der Queen gewohnt sind...Obwohl wir den Fotoapparat natuerlich griffbereit hatten, ist leider nur sein Seitenprofil zu sehen. Ganz ohne Allueren sass er direkt neben seinem Fahrer und nicht auf der luxorioesen Rueckbank. Sympatisches Kerlchen, wie wir finden. Und intelligent obendrein. :-). In McLeod Ganj gibt es uebrigens einen TV-Sender, der ausschliesslich Reden des Dalai Lamas ausstrahlt. Der passende Name der Fernsehanstalt: Tibet TV :-) !!!


Israeli/Hippie-Enklave Dharamkot

In unseren sieben Tagen, die wir fuer Himachal Pradesh eingeplant haben, stand auch ein kleiner Wanderausflug nach Dharamkot auf dem Programm. Das 3km entfernte Dorf ist ueber eine kleine Bergstrasse erreichbar. Schon die ersten hundert Meter nach dem Ortsausgang von McLeod Ganj stehen wir in einem sattgruenen Pinienwald. Das Wetter ist dufte, der Geruch der Baeume auch und die netten Moenche auf dem Weg erst...

Moench unterwegs Richtung McLeod


Angekommen in Dharamkot verlassen wir den englischsprachigen Raum und sind in einem Dorf voller hebraischer Zeichen. Wie die Ueberschrift schon verraet, sind hier unglaublich viele Israelis, die das Dorf fuer sich beansprucht haben. Sie vertreiben sich die Zeit mit Yoga, Meditation oder in den unzaehligen Cafes und Restaurants. Himachal Pradesh loest Goa, Kerala und Karnataka als die typischen indischen Israel-Enklaven wohl ab. Das sich die Jungen und Maedchen, die den Austritt aus der Armee gewoehnlich mit einem langen Auslandsaufenthalt feiern, fuer diesen Ort entschieden haben, erkennen wir sofort: Keine Autos, ein super Blick ins Tal und von Wald umgeben. Hier vergisst man eindeutig die Zeit. Kein Wunder also, dass hier auch Althippies rumlaufen, die nicht erst seit gestern hier sind.

Nach einem Tee und Kaffee schnueren wir wieder unsere Wanderstiefel und laufen den Weg zurueck bis nach McLeod Ganj.


Keine Strassen in Dharamkot: Hippies Paradise :-)

Auf dem Weg zurueck
Ein Stillleben mitten auf dem Weg...niedlich die Inder...

Mc Leod Ganj schon in Sichtweite
Auf dem Weg treffen wir auf einen Affen mit Trinkflasche, Fruechten und Jutebeutel. Ungewoehnlich ist das hier fuer die cosmopolitischen Affen nicht. Die verweiste Besitzerin steht hilflos daneben. Das haetten auch wir sein koennen :-). Und so endet unser Ausflug mit dem Lacher des Tages.


Unglaublich dreiste Affen
Am Abend erleben wir dann noch ein Wahnsinnsgewitter. Aus unserer offenen Hotelzimmertuer schiessen wir aus sicherem Abstand noch ein paar Fotos.


1 Uhr nachts und es war fast taghell

Kochkurs, die Zweite

Zum Schluss unseres unglaublich relaxten Aufenthalts verschlaegt es uns in ein indisches Restaurant, in dem wir einen zweistuendigen Kochkurs machen. Aehnlich wie in Kathmandu kochen wir relativ wenig. Das kommt uns und unseren Irisch-Kanadischen Kochcompanions aber auch entgegen. Die Kueche ist klein und voll. Wir stehen um den zentralgelegenen Tisch, gucken die meiste Zeit zu und schreiben fleissig mit. 

Die Schueler

Umgeben von den Kochelfen :-)

Palak Paneer Close-up: Rezeptanfragen moeglich :-) 
Kosten ist natuerlich unser Job
Die Fruechte unserer Arbeit (zuschauen, lachen und mal ne Zwiebel hacken) geniessen wir dann 2 Stunden spaeter.

Zwiebel-Pakora's

Daraus wird einmal ein leckeres Punjab-Curry

V.u.n.o.: Mushroom Mutter, Punjab-Curry, Palak Paneer
Und wenn Euch jetzt das Wasser im Mund zusammenlaeuft: Fragt uns nach dem Rezept, geht einkaufen und ran an den Herd. Satt und zufrieden treten wir dann morgen unsere Reise nach Amritsar an.

Namaste. Wir hoeren uns wieder aus der Stadt mit dem goldenen Tempel.

Samstag, 5. April 2014

Ahoi Kaschmir!

Nach einer wunderschoenen Nacht am Domestic Airport in Delhi gings mit der ersten Maschine um 5:45 Uhr nach Srinagar in den noerdlichsten Bundesstaat Indiens - Kaschmir! Das erste, was uns abseits des Flughafengelaendes erwartet, sind Militaerstuetzpunkte und jede Menge gelangweilter Soldaten. Sie stehen am Strassenrand, trinken Tee an den Marktstaenden und schwatzen vermutlich ueber Gott und die Welt. Fast so wie alle anderen Kaschmiri. Der Unterschied ist die AK47, die die Soldaten wie eine Handtasche um die Schulter tragen. Wir gewoehnen uns aber schnell an den Anblick und beziehen ein guenstiges Hotel in der Naehe des Dal Lakes.


Dal Lake mit ein paar verwohnten Hausbooten
Der See ist im Uebrigen auch der Grund, warum die meisten Touristen ueberhaupt hierher kommen. An der Uferpromenade reiht sich Hausboot an Hausboot. Sie alle tragen exotische Namen wie Royal Las Vegas, Queen Princess oder Kaschmir Desire. So royal, wie sie immer angeben, sind sie dann aber doch nicht :-). Da wir die Hausboot-Action schon in Kerala hatten, entscheiden wir uns dagegen und unternehmen stattdessen eine kleine Bootsfahrt auf der Shikara, dem typischen Boot der Kaschmiri. Die dreistuendige Rundfahrt war auch ganz nett.


Blick aus unserer Shikara

Gentlemen durch und durch



Auf dieser Insel haben wir eine halbe Stunde verbracht (in 2 Minuten kann man die Insel umrunden)

Im Fruehling wohl noch netter...?!

Wie uns unser Hotelbesitzer spaeter berichtet, war es die letzten Tage noch bitterkalt und regnerisch. An der kargen Natur und den kahlen Baeumen aenderten dann auch die zwei Sonnentage nichts. Unser Fazit faellt daher leider nicht sooo euphorisch aus. Kaschmir, vor allem die Umgebung um Srinaga, ist mit Sicherheit eine der schoensten Regionen des Landes. Aber leider nur zur richtigen Jahreszeit...

Ansonsten fanden wir die Kaschmiri, die zum groessten Teil aus Moslems bestehen, etwas aufdringlich. Das lag aber vor allem daran, dass wir wohl zu der handvoll Touristen gehoerten, die sich zu dieser Zeit nach Kaschmir verirren. Falls es Euch also mal in den Norden Indiens ziehen sollte, reist besser in den Monaten von Mai bis Juli.

Wenige Tage spaeter sind wir wieder auf der Strasse. Nach einem naechtlichen Zwischenstopp in Jammu, der Winterhauptstadt des Staates (Sommer: Srinagar), heisst das naechste Ziel McLeod Ganj - Wohnort des 14. Dalai Lamas...



Guten Morgen Jammu...und Tschuessi

Sonntag, 2. März 2014

Darjeeling - Cake and Tea, please?

Es war nicht ganz einfach Darjeeling zu erreichen. Nach einiger Verwirrung der indischen Bahn - ja, auch die kriegen ihre Zuege nicht immer kontrolliert - starteten wir am Morgen des 20. Februar zur Mughal Sarai Bahnstation, 40 Kilometer von Varanasi entfernt. Urspruenglich sollte unser Zug am 19. Februar gegen 21 Uhr abfahren, es wurde aber online eine 16 Stunden Verspaetung angezeigt. Als wir also am Morgen des 20. den Bahnhof erreichen, stellen wir verwundert fest, dass unsere Zugnummer nicht auf den Anzeigetafeln steht. Nach mehreren Diskussionen mit diversen "Beamten" erhalten wir die Information, unser Zug komme um 17:00 Uhr. Okay! Also noch 7 Stunden totschlagen. Gesagt getan, gegen 16 Uhr erscheint unsere Zugnummer immer noch nicht auf der Anzeige. Wir fragen erneut. Naechste Aussage war dann 18:30 Uhr. Wir gesellen uns nun zu einer Gruppe Moenche, die auf dem Weg nach Buthan sind und auch mit unserem Zug Richtung Siliguri muessen. Das war wirklich unterhaltsam und es hat nicht lange gedauert und da stand eine Menschentraube um uns herum, um zu beobachten, was die weissen Backbacker mit den Moenchen bereden. Als ein Moench dann sein Notebook herausholt, um uns Fotos und Filme zu zeigen, koennen die Inder einfach nicht ansichhalten: sie muessen mitgucken! Nachdem auch um 18:30 Uhr kein Zug in Sicht war, sind wir wieder zur "Information". Wir erspaehen dort einen weiteren genervten Rucksackreisenden. Gal aus Israel. Er hat den gleichen Zug gebucht. Wir erhalten eine neue Aussage. 21 Uhr soll es nun sein... Gut, lange Rede kurzer Sinn: Nach einer fast schlaflosen Nacht auf dem mit Ratten und Tauben uebersaehten Mughal Sarai Bahnhof konnten wir um 05:30 Uhr am naechsten Morgen mit mueden Augen in den Zug steigen. Naechstes Problem: Ankunftszeit in Siliguri (von wo aus wir einen Jeep nach Darjeeling nehmen muessen) ist nachts um 1:00! Wir sind dort mit Gal verabredet und versuchen ein Zimmer im Bahnhof zu erhalten, einen sogenannten Retiring Room. Leider unmoeglich fuer weisse Touristen. Wir werden an ueberteuerte Hotels verwiesen, die jedoch um die Uhrzeit ihre Tueren nicht mehr oeffnen! Ihr koennt euch jetzt denken, was kommt? Genau, eine weitere Nacht draussen auf dem kalten Steinboden eines Bahnhofs, und das nach 20 Stunden Zugfahrt! Als wir fix und fertig am naechsten Morgen aufwachen, machen wir uns auf den Weg zum naechsten Chai-Walla und dann endlich in den Jeep. Was wir nicht wussten: der Zustand der Strassen nach Darjeeling sind nur semi-optimal. Serpentinen und Schlagloecher bis auf 2100 Meter hoch und das alles in knapp 3 Stunden. Einigen von uns wird uebel, auch Gal hat zu kaempfen. Uebergeben hat sich aber dann ein anderer Passagier. Das hat abgeschreckt und wir sind kaesebleich, aber gluecklich ENDLICH in Darjeeling angekommen - am 22. Februar gegen 10 Uhr.

Endlich angekommen!

Gesellschaftlicher Mittelpunkt von Darjeeling

Das Leben findet auch hier draussen statt.

Die Strapazen haben sich aber gelohnt. Darjeeling ist ein Ruhepol in Indien. Was heisst, Darjeeling ist so gar nicht indisch. Hier leben hauptsaechlich Tibetaner und Nepalesen. Alles ist sauber, die Hotels vergleichsweise gut und die Auswahl an Lokalen ein Traum! Leider sind wir die ersten Tage magentechnisch noch etwas angeschlagen: Das sind noch die Nachwehen aus Varanasi. Das Guesthouse tut aber sein Bestes und bewirtet alle angeschlagenen Backpacker mit "Liquid Rice", einem Mix aus Linsen und Reis.

Hoehepunkt unseres Aufenthaltes ist der Tiger Hill. Ein Aussichtspunkt auf 2500 Metern, von dem man das Himalayagebierge erblicken kann. Wir machen uns um 4:00 Uhr mit Gal und Jordie (mit ihm haben wir die komplette Woche verbracht) auf den Weg. Es ist eiskalt, doch es hat sich gelohnt. Der Sonnenaufgang laesst das Gebierge glitzern, die Sicht war super und wir konnten sogar den Mt. Everest sehen. Im Mittelpunkt steht hier aber der Kangchendzoenga, der mit 8586 Metern Hoehe der dritthoechste Berg der Erde ist :-).

Der Blick vom Tiger Hill


Das obligatorische Gruppenfoto mit Himalayahintergrund. 

Auch die Fahrt mit dem beruehmt beruechtigten "Toy Train" ist ein Muss in Darjeeling. Wir haben den sogennanten Joyride gebucht: Eine Fahrt nach Ghoom, der hoechsten Bahnstation Indiens und wieder zurueck. Es hat wirklich Spass gemacht, auch wenn die Sicht leider nicht gut war.

Der Toy Train schlaengelt sich nach Ghoom


Gut, der botanische Garten Darjeelings war nicht wirklich interessant, aber auch diesen haben wir besucht.

Eingang zum botanischen Garten

Auch der Zoo war sehenswert (auch wenn wir nicht so die Zooliebhaber sind, es soll schliesslich der schoenste Indiens sein).

Das Institut war im Zoo integriert

Einen Besuch auf eine der Teeplantagen haben wir ausgelassen. Die Ernte beginnt erst Anfang Maerz und die Fabriken waren noch geschlossen. Wir haben uns die Zeit dann hauptsaechlich im Glenarys vertrieben und uns den Bauch mit den besten Kuchen der Stadt vollgeschlagen. Die obligatorische Tasse Darjeeling Tee duerfte da natuerlich nicht fehlen. Abends verschlug es uns dann oefter mal in Joeys Pub, dem einzig richtig beheizten Ort der Stadt. Wir waren aber nicht nur wegen der Heizung da :-).

Bester Laune: Yasmina und  Jordie

Weil es hier oben wirklich kalt ist, haben wir uns nebenbei auch gleich noch mit ein paar warmen Sachen eingedeckt.. Jetzt haben wir schon einen kleinen Teil der Ausruestung fuer unser bevorstehendes Trekking-Abenteuer in Nepal. Darjeeling war unsere vorerst letzte Station in Indien. Am 30. Maerz fliegen wir dann von Kathmandu zurueck nach Srinagar. Das Abenteuer Nepal beginnt also quasi jetzt (sitzen schon im Internetcafe in Kathmandu). Ab nun bitte den Reiter Nepal anklicken :-)

Namaste ihr Lieben